Samstag, 13. März 2010

nachschpielzeit: my way

liebe leser,

die hochgeschätzte rubrik "coverversion zum donnerstag" heißt ab nun "nachspielzeit". ich bin nicht gewillt, das versprechen der regelmäßigkeit des alten rubriknamens zu erfüllen und will auch keine youtube-video-überlast.
außerdem kann ich so die eine oder andere perle, die vor dieser rubrik ihren weg auf dieses weblog fand, unabhängig vom wochentag, an dem dies geschah, nachträglich in die rubrik aufnehmen. genug des meta-geschwurbels, hier kommt nina hagen mit my way, gesungen auf dem roskilde-festival anno domini 1985:



direktlink.

damit nicht genug: in den kommentaren zu den videos von zahllosen auftritten mit diesem lied taucht hin und wieder eine respektbekundung für das tolle sid-vicious-cover auf. äh genau:



direktlink

aber auch, wer meint, es wäre von frank sinatra oder vielleicht auch harald juhnke, der irrt. der englischsprachige text stammt von dem typen, der heißt wie der hund der gilmore girls. wer etwas über die geschichte des liedes erfahren möchte, sei auf die englischsprachige wikipedia verwiesen.

"gays against guido" [update 27.03.10]

halte ich für einen dummen spruch, auch wenn rosa von praunheim in artikeln, die von etwas ganz anderem handeln, meint, nebenbei darauf hinweisen zu müssen, dass er mit einem entsprechenden button rumläuft.

denn: es gibt keinen zusammenhang zwischen seiner politik und seiner sexualität. da es keinen zusammenhang gibt, besteht also die notwendigkeit nicht, sich -vorausgesetzt, man mag sie nicht- als schwuler zu rechtfertigen oder zu distanzieren. wenn irgendein homophober vollpfosten das anders sieht, ist das sein problem. solchen idioten sind "wir" doch keine rechenschaft schuldig.

doch dann kamen vorwürfe auf, die geschäftspartner seines lebensgefährten michael mronz würden durch westerwelle begünstigt. andrea nahles von der spd stellte dazu fragen (wohlgemerkt, sie stellte fragen. und keine behauptungen auf. aber wen interessiert das schon...), die die tatsache nicht berühren, dass das paar gleichgeschlechtlich ist. dass westerwelle und seine partei sie nicht beantworten, spricht für sich, aber nicht für ihn. dass westerwelles partei sich um die antworten drückt, indem sie, zumindest frau koch-mehrin, die in den fragen nicht berührte homosexualität vorschiebt und lautstark wie fälschlicherweise etwas von homophobie vorjammert, ist eine miese nummer, die das betrifft, was westerwelle mit mir eint. und damit in mir doch das bedürfnis weckt, mich als schwuler von diesem treiben zu distanzieren.

kopfschütteln erzeugen bei mir die schwulen, die trotz der offensichtlichkeit dieses manövers unreflektiert die gespielte empörung in vollem ernst übernehmen.

nun scheint sich die fdp bezüglich dieses unfugs gezügelt zu haben*, aber lindner ist ja auch ein spaßvogel. wie sollen unbequeme fragen, wie soll eine debatte, die demokratische prinzipien nicht berührt, der demokratie schaden können? ist nicht gerade die möglichkeit dieser dinge wesensmerkmal der demokratie? klappt mit der homophobie nicht, nun verheben wir uns am nächsten großen wort? und warum erinnert mich das auftreten westerwelles und lindners an jene, die "sich selbst supertoll verkaufen können auch bei völliger substanzlosigkeit" als wichtigste fähigkeit überhaupt betrachten?

auch lesenswert: "geheucheltes entsetzen", kommentar auf queer.de

*) update: hatte sie sich doch nicht.

~

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