sonst so

Montag, 17. September 2012

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klitschnass hocke ich auf dem acker, über mir der ewig weite graue brandenburger himmel, der viel bösartiger zu zürnen scheint als der über der stadt. vor mir mein rucksack, mein fahrrad steht am straßenrand.

in der stadt macht mir gewitter keine sorgen, überall viel höhere häuser mit blitzableitern oben drauf. aber hier im nirgendwo will ich nicht den blitzableiter reiten.

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fahrrad an grenze

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treten treten treten.


irgendwann mutiert auch der leichteste rucksack zu einem sack kartoffeln und zieht dich hinab in ein loch, an dessen wänden grellgraue plakate eindringlich auf all die dinge hinweisen, die gerade nicht so gut laufen: regen gegenwind zu kalt ohne jacke zu warm mit und es war ein fehler, die letzte chance, scheißen zu gehen, nicht zu nutzen.

es hilft nichts als weiter:
treten treten treten.

aber der punkt kommt, da isses wieder geil, das fahren über land und die einzigen geräusche sind die der reifen auf dem asphalt, der buttons an der mütze im wind und ab und zu ein vogel im alleebaum und das treten treten treten verwandelt sich wieder in ein gleiten und kein fenster trennt dich dabei von den bäumen und feldern und wiesen die du so oft aus dem zug siehst, der achtlos daran vorbeisaust.

Montag, 15. August 2011

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es ist etwa zehn uhr abends. ich verlasse den bahnhof. es stinkt nach pisse. im hintergrund stehen drei dicke polizeiautos. ein junge mit elvis-tolle spielt sich auf seiner gitarre durch die melancholischen ecken der rockgeschichte. penner und touristen lauschen, applaudieren.

es kann nerven, dieses berlin, es kann verdammt ätzend sein. aber dann kommt so ein moment und ich weiß: ich hab es gern.

Sonntag, 13. März 2011

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ein sechsbeiniges monster das pac man sein will und tags auffrisst und gesichter von bauarbeitern mit currywurst in der pappschale und fensterreihen in den letzten unsanierten häusern in der schönhauser.

gleich wird es wieder dunkel, dann hat dieses biest nix mehr zu fressen.

Sonntag, 12. Dezember 2010

sonntag

zigarette auf den döner und dazu singt die knef.

Samstag, 13. November 2010

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makarios oley* der indiebühnen in rauchersalons verwandelt & derbstes ü-40-pogo (aber nie länger als zwei lieder am stück).

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supermarkt um halb 12. der kassierer nimmt einen kräftigen schluck aus seiner bierflasche, während der kunde sein geld zusammensucht. (in solchen momenten könnte ich sogar fast den prenzlauer berg mögen. aber auch nur fast.)

Dienstag, 9. November 2010

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eine ringbahn sie zu knechten und wir hüpften rum wie die gollums. dabei war sie nicht mal annhähernd in der nähe des vulkans...

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der gelbe wurm, der da lebt in den gedärmen der stadt, er hat sich überfressen an den menschen und bricht sie aus und die kotze ergießt sich an die oberfläche. aber er lernt es nicht, er lernt es nie! bald wird er es wieder tun.

Donnerstag, 9. September 2010

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die frau hupt. auf der kreuzung vor ihr haben es zwei autos nicht rübergeschafft vor dem wechsel der lichter. die häuserschlucht vor ihnen wird noch vom rückstau der nächsten ampel gefüllt.
das eine wuthupen reicht ihr aber nicht, sie hupt und hupt und gestikuliert und hupt. als wolle sie den fahrer des blauen kleinwagens dazu bewegen, den weg frei zu räumen. aber er kommt weder vor noch zurück...

neben der ampel sitzt ein mann auf dem fußweg und bläst in sein saxophon.

Montag, 25. Januar 2010

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ich gebe es zu. ich habe eine gar widerliche neigung: ich lese konservative webseiten. seien es die krawallkonservativen, die ihren rassismus gerne mal islamkritk nennen oder seien es lustige kirchenheinis wie "kinder in gefahr". oh, was habe ich mich besudelt. es wird zeit, mich wieder reinzuwaschen!

jesus died for somebody's sins but not mine



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Mittwoch, 23. Dezember 2009

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mit rio reiser am piano auf dem ohr in der straßenbahn durch das plattenbauviertel zum krankenhaus am rande der stadt. die gegend versinkt im schnee, dessen runterkommen zusammen mit dem der sonne die sicht einschränkt, so dass die blocks nur noch erahnbar wären ohne das leuchten der weihnachtsdeko in den fenstern. es hat etwas beruhigendes.

"endhaltestelle. wir bitten alle fahrgäste auszusteigen." nein, so schlimm wie damals in den krassen neunzigern ist das hier nicht mehr. sagen alle. die gedenktafel für den erschlagenen punk fehlt trotzdem...

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der weihnachtsmarkt in dieser stadt. ein riesenrad eine ponybahn an den rand gequetscht ein paar märchenbilder mit einem hitlerrumpelstilzchen. ansonsten kaum mehr als überteuerte enge freiluftkneipe mit schlechter musik. 40-jährige frauen unterhalten sich brüllend und brüllen mir dabei ins ohr, öffentlicher raum wird zu einem irrgarten aus idioten, der sich dummerweise über den marktplatz hinaus erbricht und eine zentrale stelle in der stadt nur eingeschränkt passierbar macht.

~

selbsthilfeweblog knoblauchsüchtiger vampire

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