Freitag, 29. Dezember 2006

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weihnachten ist nahe. die chance. raus aus dieser stadt! weg, erstmal ab in den norden, diese und diese band sehen und j. und s. und das meer...

ab in den norden, mit der eisenbahn.

jack kerouac sollte mich auf dieser reise begleiten, mit seiner geschichte über die unterirdischen, über mardoux und leo (und yuri), aber er wurde schnell vertrieben von zwei älteren frauen die das abteil in ein wartezimmer umfunktionierten mit ihren geschichten von krankheiten und politischen betrachtungen ("der euro ist schuld!"), etwas, was uns jüngere erstmal grinsen ließ (oh wie anmaßend erscheint mir es jetzt). doch das verstummte, als die geschichten krasser wurden. mit wachkoma, oder über die vertreibung aus dem sudetenland. doch man stieg aus oder man stieg um, die zusammensetzung änderte sich, ein neues kapitel in der reise wurde aufgeschlagen.
jack gesellte sich wieder zu mir und ich genoss seine kraftvolle sprache, wobei mich die geschichte von mardoux und leo (und yuri) an andere menschen denken und nachdenklich werden ließ.
irgendwann blicke ich aus dem fenster und stelle fest dass wir durch schwerin fuhren, das in der abenddämmerung finster mit seinen häusern auf unseren zug herabblickte, der sich geduckt durch seinen graben schlich.
aber der zug schlich wieder raus und fuhr wieder weiter durch die mecklenburgische nacht (dabei war es erst nachmittag) und ich fuhr mit bis zur endstation. ein kleinstadtbahnhof, neu und schick gemacht, aber die anzeigetafeln zeigen doch nur die richtung an, in die die züge auf diesem oder jenem gleis fahren. ich habe das erste mal auf der tour einen längeren aufenthalt und gönne mir endlich einen kaffee (der automat, der sich in einem der vorherigen züge befand, weigerte sich, mein kleingeld anzunehmen). die frau im kiosk fragte mich, ob ich einen großen oder kleinen haben will, natürlich wollte ich einen großen. aber der war sehr groß. fast ein halber liter kräftiger filterkaffee war es, der mich im nächsten zug - fürwahr ein bummelzug, mit einem knopf den man drücken konnte, wollte man an milchkanne x oder milchkanne y aussteigen - begleitete und dafür sorgte dass ich gut aufgekratzt aus diesem ausstieg.
die letzte etappe wurde in einem bus zurückgelegt, eine ruhige fahrt, die damit begann, dass ich mein ticket beim busfahrer holte, ein älterer mann mit seemannsbart, aus dessen radio rammstein klang.

und am ende dieser fahrt hörte ich das meer rauschen.

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