Dienstag, 14. August 2007

weiß

es war dunkel. ich war müde. und ich wusste nicht genau wo ich aussteigen sollte. ich sah nur das haltestellenschild mit dem namen des kleinen ostseebades und schreckte hoch: scheiße, ich muss raus. gesagt getan.

erstmal orientieren.

nochmal scheiße: viel zu früh bin ich ausgestiegen. vielleicht hatten die leute in der vergangenheit stress mit zombies, der friedhof lag eine weile außerhalb des dorfes...

das bedeutete also einen nächtlichen 3-km-marsch über mecklenburger alleen. dann endlich häuser. aber was folgte war ein marsch durch die wüste. ein marsch entlang einer straße mit häusern, die alle gleich aussahen. alle. gleich. neugebaute langeweile in form weißer eigenheime mit ein bisschen gepflegtem rasen und einer familienkutsche davor und manchmal noch ein kleinwagen. die. ganze. verdammte. straße. und viele davon mit der gleichen weihnachtsbeleuchtung dran. und keine menschenseele zu sehen. ich lief und lief und die straße nahm kein ende. die hölle muss aus weißen häusern bestehen, neuen immergleichen eigenheimen die einen verschlingen und in ihrem magen steht ein fernsehapperat der spinnengleich säure injiziert und einen aufsaugt und in der glotze beginnt das selbe spiel von vorn und noch ein weißes haus mit familienkutsche und noch ein weißes haus mit familienkutsche und noch ein wei...

verfall! was hüpfte mein herz vor freude als ich ihn sah. erfrischender verfall. yeah. ich bin im alten seebad angekommen.

man hat jetzt in das neue bad einen laden gebaut. den touristen fehlte einer. scheinbar wollte man sich nicht viel zeit lassen und so steht er zwischen den immer gleichen häusern -mehrfamilienhäuser an dieser stelle aber nicht allzu groß und natürlich weiß- als einfacher kasten. manche schimpfen auf ihn, wie hässlich er doch sei. aber die häuser drumherum sind auch nicht schön. sie tun nur so. der kasten hat keinen stil, aber ist in dieser stillosigkeit wenigstens ehrlich. er bringt die tristesse dieser gegend auf den punkt.

erfrischend.

Mittwoch, 8. August 2007

...

dingens ist ein schönes wort. passt immer.

zwei mal noch punk für heute

erstens:
auf der force attack-homepage gibt's inzwischen die ersten galerien für dieses jahr. größtenteils handelt es sich um uninteressante privatausflugphotos von minderjährigen sternburgersponsoren, aber die schwarzweißphotos von leo sind sehr sehr geil.
meine favoriten: deutscher w., die coole sau und müllschlachtimpressionen. und das schlechte wetter sieht auch gut aus.

zweitens:
der joe-strummer-fanboy-film "the future is unwritten" ist ab nächste woche endlch auch in meinem provinzkaff zu sehen. ich freu mich drauf.

metal on metal: warnemünde werft

weitere Fotos von sascha-b

Dienstag, 7. August 2007

die schwu...äh der duden ist unser unglück

was ganz beknacktes ist mir beim morgendlichen ziellossurfen untergekommen. eine oi!-punk-kapelle namen gerbenok (verlinken mag ich das nicht, ich vertraue da auf die internetkompetenz meiner leser). sie hat ihren namen einem monty-python-film entliehen, was ja erstmal ganz sympathisch ist, aber damit haben sich die sympathien auch schon erschöpft. man sehnt sich in "wo sind die tage" nach zeiten, in denen noch das faustrecht galt, das lied "die neuen hippies" beginnt mit hip-hop-bashing vom plattesten (obwohl ideologische schnittmengen mit g-hotistischen spackenrappern auszumachen sind, wie sich gleich zeigen wird. aber es wäre in der tat unfair, diese stellvertretend für hip hop zu sehen), die zweite strophe richtet sich gegen diskogänger, die natürlich alle pillen schmeißen. sowas in der art war schon bei slime nur mäßig originell, aber von den ollen hamburgern wird nicht homosexualität unterstellt und diese als weiteres abwertendes merkmal betrachtet, und denen könnte man das diskobashing noch mit etwas gutem willen als kritik an unkritischen altersgenossen durchgehen lassen. aber anlass, guten willen aufzubringen, liefern die weissenfelser kaum.
obwohl: rassistisch sind sie natürlich überhaupt nicht, denn strophe drei wird mit den worten "das soll jetzt nicht rassistisch klingen" eingeleitet. was nach so einem satz folgt ist irgendwie klar...
auch schön ist das liedchen "reich & schwul", bei dem sich mir nicht erschließt, ob reiche nun schlecht sind, weil es sich bei ihnen um perverse schwuchteln handelt, oder ob schwule nun schlecht sind, weil sie natürlich reiche bonzenschweine sind, die die gute ehrliche heterosexuelle arbeiterklasse ausbeuten. jedenfalls handelt es sich um eine eklige mischung aus neid und homophobie, die nicht gerade für einen weit entfernten geistigen horizont dieser ach so liebenswerten kurzhaarträger spricht. kritik an kapitalistischen verhältnissen liefert keine berechtigung, sein hirn auszuschalten. wobei, höchstwahrscheinlich ist man ja sowieso unpolitisch... vielleicht scheiterte bloß einer von ihnen aufgrund gruseliger deutschkenntnisse am einstellungstest, und das an den juden auszulassen wäre ein tick zu offensichtlich...

so weit so schlecht. dass der skinheadkult trotz einiger sympathischer vertreter, trotz der s.h.a.r.p.-kampagne, trotz bands wie los fastidios oder the specials nicht unbedingt ein hort des fortschritts ist, ist nicht überraschend. dementsprechend ist es auch nicht überraschend, dass eine unbedeutende provinzkapelle zu solch rückständigen ausfällen tendiert.
aber sie ist nicht sooo unbedeutend, und sie mit dem nazistempel zu versehen den sie meiner bescheidenen meinung nach verdienen -da können sie so oft "und politische extreme haben bei uns keine chance" singen wie sie wollen-, ist scheinbar auch nicht ganz so einfach. ihr album erschien auf dem label kb-records der band krawallbrüder, die auf dem diesjährigen force attack spielte und mit denen man sich zumindest gut genug versteht, dass es zum beiderseitigen verlinken reicht, und befindet sich dort mit einem live-album der szenegröße pöbel & gesocks in populärer nachbarschaft. und damit auch keiner auf die idee kommt, zu sagen: "kein wunder, dieses oi!-dingens war mir schon immer suspekt", gibt es eine kritik beim mailorder der selbsternannten nazi-jäger vom punkrocklabel nix-gut -das mir bislang zwar als ein wenig flach, aber doch sympathisch erschien-, die zwar nicht unerwähnt lässt, dass "textlich [...] schon einige ausfälle dabei" sind, aber nach der man es "trotzdem [...] mal anchecken" sollte, denn "musikalisch isses 1A". (an dieser stelle würde ich gerne direkt verlinken, doch arbeitet man mit session-ids, so dass auch hier die internetkompetenz meiner leser, auf die ich sowieso vertraue ;-) , gefragt ist) spätestens an dieser stelle wird -ironischerweise durch hippie-gelaber- eine absolution erteilt.
aber punk ist gott sei dank noch nicht ganz tot, sie kommen damit nicht überall durch.

und zum abschluss noch etwas erfreuliches:

youtubedirectgayrudeboysunite

Samstag, 4. August 2007

...

eine band wie ein wong kar-wai-film: großartig, aber und ohne kippen cigaretten nicht denkbar.

nachdem wissmut eher ein bisschen lahm war als ich sie live sah hätte ich nicht gedacht, dass die art nochmal so rocken könnte, und schon gar nicht in diesem rahmen. aber yeah, es war geil!

Mittwoch, 25. Juli 2007

post ist da

juchhuu! 

update: und eins ist bereit für die nächste schon auf der nächsten reise.

für mehr siehe dort

 

sonne & meer

fa2 heute früh als ich bei meinem nutella-toast saß lief ein lied der slackers. als ich das letzte mal vor zwei jahren auf dem force attack weilte bildeten die slackers einen großartigen abschluss.
ich war gar nicht vorne. der regen drang in meine boots ein die zu diesem zeitpunkt endgültig hinüber waren und machte es sich in meinen socken bequem. ich hatte keinen bock auch nur noch einen meter zu laufen. aber man konnte vom zeltplatz lauschen. und da es ein gefälle auf dem zeltplatz gab, konnten wir über die ganzen anderen zelte hinweg auch zuschauen. es war ein schönes konzert.

freitag geht's wieder hin. an den ska-acts finde ich hauptsächlich die venezuelanische latin-ska-combo palmeras kanibales interessant. vom lineup her aber waren für mich die ostpunkwiederbelebungen fluchtweg, die skeptiker und die art ausschlaggebend, ebenso reizen mich die nicht zu unrecht umstrittenen ohl, da der fluch auf dem wgt schon zeigte, dass alte deutschpunk-säcke nicht zwangsläufig ins wolfgangpetrieske abrutschen müssen -wie vor zwei jahren rubberslime, normahl, toxoplasma, die sich eindrucksvoll selbst demontierten- sondern durchaus noch in der lage sind, schnellen knackigen harten nicht zu langen punkrock zu spielen. darauf, nach jahren mal wieder zu den schnittern rumzuhüpfen, freue ich mich genauso wie auf den horrorpunk von the other, und wenn ich klassischen britischen punkrock noch mitnehmen kann, so tue ich es gerne.

edit: hoffentlich ist die sonne aus dem titel ein wunsch, der sich erfüllt...
edit2: und ich hoffe auch, dass nicht zu viele penner, die sich punks nennen, von bands im anzug überfordert werden!

~

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