die unsanierten häuser dieser stadt. ich fotografiere sie gerne. interessant scheinen sie mir, bevor sie unter einem mantel aus dämmstoff begraben werden und auf den neuen putz zwar auch neue farbe, mit ihr aber oftmals eine gewisse farblosigkeit kommt.
das haus erzählt nicht mehr.
besonders schön fand ich ein haus bei mir um die ecke. inzwischen ist es nicht mehr da, ich fürchte, ich hatte es trotz der nähe nicht auf film gebannt, bevor es nicht nur verstummte, sondern gar für immer verschwand.
ich weiß, das ist hoffnungslos romantisch, was ich oben schrob. und ich bin froh, dass es keine einfachverglasten holzfenster sind, die mich vom november da draußen trennen. ich weiß, dass eine wärmedämmung ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist und sanierung besser als unbenutzbarkeit oder gar als zusammenkrachen.
(hier drängt sich eine innere stimme dazwischen, die fragt, was mit menschen ist, die sich ihre bude oder ihr ladenlokal saniert möglicherweise nicht mehr leisten können? gentrification ist nicht nur ein kampfwort, in meiner stadt, in meinem stadtteil kann man das am verschwinden einer kultkneipe sehen)
und doch findet ein teil von mir das jedesmal auch ein wenig schade. auch deshalb fotografiere ich das unsanierte gerne, bevor die zeit dafür sorgt, dass es verschwindet.
gestern abend legte ich mir nun ein blog an, in dem ich regelmäßig die bilder die ich schon machte, und die bilder, die ich noch machen werde, zur schau zu stellen mir vorgenommen habe:
restgrau.