kultur

Montag, 16. November 2009

"anders als die andern"

eigentlich wollte ich darauf hinweisen, dass timm in der kommenden nacht um 01:00 "anders als die andern" zeigen wird. 1919 erschienen ist er wohl der erste film, der sich mit homosexualität beschäftigte. wenig verwunderlich ist, dass er mit dem unbill der zensur zu kämpfen hatte. so überlebte auch nur eine ukrainische fassung die zeiten, die aber nach ihrer entdeckung basis einer rekonstruktion war.
die deutsche bewegungsübermutter magnus hirschfeld -die, nebenbei, meiner meinung nach recht wenig umstritten ist für einen rassenhygieniker- trug zum drehbuch bei und ist selbst zu sehen.

nun ist aber google eine einrichtung, die zu filmischen zeugen der kultur zugang schafft, so dass man auch nicht darauf angewiesen ist, timm empfangen zu können oder sich alternativ bei zattoo anzumelden. und auch nicht darauf, auf diese späte stunde zu warten:


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Montag, 9. November 2009

bikecurious

jene neue southpark-folge, über die sich glaad so aufregt, ist noch besser als ich dachte. dort kann man sie sich ansehen: klick. kleine spoiler voraus.

zusammengefasst: eine horde harleyfahrer geht den leuten von south park auf die nerven. während die erwachsenen es mit ignorieren versuchen, gehen die kinder in die offensive. "fags get out" wird gesprüht. ärger liegt am nächsten tag in der grundschulturnhallenluft. bis herauskommt, dass das wort für die kinder mit homosexuellen rein gar nichts zu tun hat.

mir gefällt es: ein spiel mit der radikalen umdeutung eines wortes (das diese übrigens öfter erfuhr, glaubt man dem, was sich die rocker in der bibliothek vorlesen).
wunderbar ist, dass die biker sich zum schluss selbst dieses wort aneignen, wie es schon in hiesigen gefilden durch die so bezeichneten mit "schwul" geschah und im angelsächsichen mit "gay".

[via queer.de]

Sonntag, 8. November 2009

alright my boys

ging heute erstmals im jacket zum punkrock. gleich bei meiner ankunft am laden begrüßte mich ein für die noch recht frühe stunde und angesichts seines alters und seiner statur schon erstaunlich betrunkener mann mit einem unfreundlichen "schwuchtel". mit "schwuchtel" meinte mich schon lange keiner mehr beschimpfen zu müssen, auch nach meinem coming-out nicht.. es war aber der einzige vorfall in der art, sonst gab es nur zwei, drei irritierte blicke, die möglicherweise aber auch nur in meiner einbildung existierten.

anno 2000, bei einem festival, auf dem auch die hauptband dieses abends spielte, regte sich ein mühsam unter zuhilfenahme von bundeswehrstiefeln als punk gestylter hip-hopper über deren sänger auf: geht er auf ein punkkonzert, und der typ da vorne auf der bühne leistet sich doch tatsächlich die ungeheure frechheit, in einem anzug aufzutreten! mir führte diese nächtliche unterhaltung am lagerfeuer vor, wo punk aufhört und das im punkrocksupermarkt eingekleidete spießertum beginnt.

heutzutage hüpft eugen balanskat aufgedreht wie eh und je in weniger provokanten jeans und schwarzem t-shirt, und mit einer dieser castro-artigen mützen, die seit ein paar jahren verbreitet sind, über die bühne. zusammen mit seinem grauen haar ist auch dieses outfit aber keine wirkliche anpassung.

in der zugabe spielten die skeptiker "pierre und luce". die geschichte einer jungen liebe in einem paris, in dem der krieg gegenwärtig ist. die menschen im publikum, auch ich, jubelten, als der "bombenterror aus der luft" bevorstand. wird er doch so umgesetzt, dass man ziemlich gut dazu pogo tanzen kann. aber es bleibt nüchtern betrachtet seltsam, und wegen solchen dingen fand ich, auch wenn ich sven regener voll und ganz zuzustimmen nicht gewillt bin, ein interview interessant, in dem er zu dem element of crime-lied "unter brüdern", das sich mit nazis beschäftigt, sagte:
Ich weiß auch gar nicht, wie ich das vortragen soll. Was sollen die Leute dazu machen? Klatschen?
"pierre und luce" finde ich dennoch ein großartiges lied.

die nach der neuformierung entstandenen lieder fand ich bis auf eines nicht zündend. ein klein wenig schade ist, dass ein konzert durchzutanzen, wie in jenem entfernten jahr, in dem ich 17 war, nicht mehr geht.

Freitag, 16. Oktober 2009

i am not a number - i am a free man!

da wir eben bei "the prisoner" waren: das erste mal, als ich eine folge dieser serie sah, musste ich an iron maiden denken. schon jahre nicht mehr gehört, erinnerte ich mich an das intro ihres liedes "the prisoner". das borgte die band sich dort.

ich höre gerade das entsprechende album, aus den tiefen des cd-regals gefischt, und habe tatsächlich wieder freude an dem zeug. das video ist auch toll, ein durchgestylter auftritt wie es sich für ehrliche, handgemachte musik gehört. und die hosen!


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wir sehen uns

"Es mag kurios erscheinen, aber: 1967 galt die Debatte, ob der Bau einer Autobahn eine unheilvolle Verbindung zum Faschismus herstelle oder ob die Demokratie dieser den Teufel austriebe, indem sie sich ihrer bemächtigte, als noch nicht entschieden."

aus dem artikel "freie fahrt für freie bürger" einer telepolis-artikelreihe (link zum ersten artikel) über die großartige britische serie "the prisoner" - hierzulande auch bekannt und vom zdf nur unvollständig einst ausgestrahlt als "nummer 6".

Montag, 14. September 2009

"wenn wir nur genug rauchen hören die schon auf mit ihren akws"

kleines schätzchenbei youtube entdeckt. fast 30 jahre her, aber es passt so schön als kommentar zu diesem fernsehereignis des gestrigen abends.


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auch sehr schön: die atmosphäre. es wird geraucht. im studio. man sitzt auf sofas um einen tisch voll papier und flaschen und gläsern und (vermutlich mehr als nur) einem aschenbecher in einem schwarzen raum. und so hässlich diese lampen auch sein mögen, sie werden gut eingesetzt zum gestalten das bildes. in einer talkshow. und trotz eines gewissen niveaus ist niemand irritiert ob der bezeichnung des fickens mit eben jenem wort.

rms zuzusehen ist sowieso eine freude.

p.s.: wie 39rosa schon schrob, wird am sonntagabend matthias frings aus seiner schernikau-biografie in dieser stadt lesen.

Dienstag, 14. Juli 2009

...

"Der Fußball im kleineren Deutschland war eine einzige Retorte. Trotzdem rannten viele hin, denn Fußball war auch damals schon geil."

aus matthias ehlers: retortenschlacht.

vielen dank für den link an meggie!

Freitag, 10. Juli 2009

mädchenmusik/wir sind und wir bleiben die unreparierten!

gestern war das "emancipation for everyone - against homophobia in magdeburg"-festival. podiumsdiskussion und später fünf bands für freunde elektronischer musik.

beim ersten punkt konnten editha beier, die gleichstellungsbeauftragte der stadt, und gudrun fertig, die online-chefredakteurin des u.a. für die siegessäule und dem l-mag verantwortlichen jackwerth-verlages, aus unterschiedlichen perspektiven ihre erfahrungen und ansichten zu dem thema homophobie/umgang mit homosexuellen berichten. einzig der junge, frisch in den stadtrat gewählte fdpler gregor bartelmann war ein wenig farblos.

schade war, dass es bei der diskussion im keller des klubs ziemlich dröhnte, als im darüberliegenden raum das bierbeben seinen soundcheck absolvierte. ging wohl nicht anders...

schön war, auch oder sogar größtenteils andere leute als die für diesen themenkreis üblichen verdächtigen zu sehen.

nun zur musik: den reigen eröffneten die kaoss kids. hab den anfang verpasst. was ich hörte als ich ankam gefiel mir. dieses wir-machen-auf-electro-deichkind ist nicht superoriginell, aber passt. die zuhälterlyrics des folgenden liedes sollten vermutlich ach so ironisch sein, ich fand's scheiße und bin wieder gegangen.
(captain capa sind an mir vorbeigegangen)
monotekktoni machte einen schönen lärm, aber als ich endlich warm wurde mit ihrer musik war der auftritt schon wieder vorbei. schade. muss auf jeden fall noch mal in augenschein genommen werden.

brockdorff klang labor werden anscheinend von depeche mode-gutfindern gemocht, coverten aber the smiths, und machen
mädchenmusik. auf der bühne standen zwei nerdkarikaturen an allerlei elektronischen instrumenten und eine kreuzung aus lara croft und michael jackson an gitarre & gesang, schön anzusehen und anzuhören.

und dann kam das bierbeben. sah jan müller und konsorten vor einiger zeit schon mal in leipzig, und es war eines der miesesten konzerte die ich je sah. fing viel zu spät an, war viel zu kurz, klang scheiße. aber von konserve liebe ich diese band und wollte ihr live eine zweite chance geben. und die schwelle war niedrig. und es hat sich gelohnt. wenn es auch nicht wesentlich früher anfing ;) . technopunk, nunja. mit techno (behaupte ich mal, als rock-sozialisierter mensch, der techno wenn, dann nur am rande wahrnahm) hatte die musik gestern abend zumeist eine monotone basis gemein, die aber durch ein rockinstrumentarium bereitgestellt wurde. dazu kamen synthie-spielereien und die süße stimme julia wiltons. und es war geil. und frau wilton hat ihren fernseher schon kaputt gemacht.


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Dienstag, 10. März 2009

...

immer wieder, wenn ich mir easy rider ansehe, bin ich erstaunt darüber, dass auch ein jack nicholson einmal jung gewesen sein muss.

Sonntag, 1. März 2009

...

wenn man uneins darüber ist, welcher film geschaut werden soll, sich einfach mit zigaretten & bier in die küche setzen und sich gegenseitig aus dem zuletzt erworbenen buch (in unserem fall: nietzsche - also sprach zarathustra, gedruckt auf kriegspapier 1918 - wobei mit abhnehmenden bierbeständen die frakturschrift immer mehr zu schaffen machte) vorlesen.

~

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